Biographie von Alfons Gerl
Betrachtet man die Entwicklung der Zither in der Zeit von 1850 bis heute, so wird man feststellen, dass sich einige Personen um die Zither ganz besonders verdient gemacht haben. Namen wie z.B. Johann Petzmeyer, Herzog Max von Bayern, Richard Grünwald, Fritz Mühlhölzl, Georg Freundorfer, Alfons Bauer, Rudi Knabl u.v.a. sind hier besonders zu erwähnen und haben es mitunter in Sachen Zither zu Ruhm und Ehren gebracht. Eine Vielzahl unbekannt gebliebener Zitherspieler und Idealisten leisten jedoch bis in die heutige Zeit noch wertvolle Beiträge zum Erhalt und zur Förderung der Zither und der Zithermusik. Einer dieser ganz großen „stillen“ Zither-Meister war der am 07.03.2012 verstorbene Zithervirtuose Alfons Gerl aus Furth im Wald.
Alfons Gerl, geboren am 02.04.1928 in Furth im Wald als Sohn eines Huf- und Wagenschmieds, begann bereits mit Beginn der Schulzeit das Zitherspiel zu erlernen. Sein Vater war auch sein Lehrmeister. Bedingt durch seinen bemerkenswerten Fleiß und eine unbeirrbare Zielstrebigkeit brachte es Alfons Gerl schon in jungen Jahren zur wahren Meisterschaft auf diesem Instrument und genoss regional zeitlebens ein sehr hohes Ansehen als Zithersolist. Die Freude am musizieren war jedoch nicht nur solistisch beschränkt. Mit den renommierten Musikantengrößen Hans und Fritz Dirscherl aus Furth im Wald wurde in den 1960er Jahren das "Further Zithertrio bzw. Zither-Duo" begründet, welches in späteren Jahren nach dem Ableben von Hans Dirscherl mit den weiteren Musikanten Franz Nachreiner (Zither) und Herbert Wirrer (Kontragitarre) zum „Further Zitherquartett“ erweitert wurde.
Auch als Begleiter von mehreren Gesangsgruppen war Alfons Gerl eine gefragte Persönlichkeit. Die in den 1960/1970er Jahren auf Schallplatte oder im Bayerischen und Österreichischen Rundfunk mit den genannten Gruppen aufgezeichneten Titel zeugen von einer beeindruckenden Musizier- und Spielfreude aller Musikanten! Das Further Zitherquartett, welches hauptsächlich heimische und böhmische Stücke spielte, brachte es sogar zu legendärem Ruhm!
Nach dem Ableben von Fritz Dirscherl in den 1970er Jahren wurde dann mit Franz Nachreiner und Herbert Wirrer im Terzett als Further Zithermusi bzw. mit Franz Nachreiner als Zitherduo musiziert. Franz Nachreiner hat viele der im Duo oder Terzett gespielten Stücke aufgezeichnet und somit akustische Tondokumente geschaffen. Unter Berücksichtigung der von Alfons Gerl für sich privat aufgenommenen Zither-Soli ist somit ein sehr wertvoller musikalischer Nachlass entstanden!
Foto: .A. Gerl, Fr. Dirscherl
Alfons Gerl hat mit seinem virtuosen Zitherspiel den Menschen in Furth im Wald und in der Region wunderbare, unvergessliche Stunden bereitet. Nicht zuletzt war er auch ein ganz großes Vorbild für Bernhard Meyer, einem weiteren in Bad Kötzting im „verborgenen“ lebenden Zithervirtuosen sowie für den Zitheridealisten Christoph Schwarzer, mit welchem seit vielen Jahren eine tiefe Freundschaft und hohe Wertschätzung bestand.
Als Zithervirtuose hätte Alfons Gerl aufgrund seines musikalischen Könnens sicherlich Erfolg versprechende berufliche Perspektiven gehabt. Dennoch blieb die Zither für ihn stets nur das „schönste Hobby“ und wurde vor allem zum wertvollen Ausgleich in seinem Beruf als Abteilungsleiter Rechnungswesen eines hiesigen Glasunternehmens. Seine Frau Erna, welche Alfons Gerl 1960 lieben lernte und mit welcher dieser dann 1961 den Bund der Ehe schloss, hat ihn zeitlebens begleitet und unterstützt. Aus der Ehe gingen die beiden Söhne Anton und Roman hervor, welche heute als Berufssoldat und Pfarrer in St. Emmeran, Regensburg wertvolle Dienste für die Menschen leisten.
Ach, 30.01.2013
Gez. Christoph Schwarzer
Hörproben:
Melancholie (Duo) |
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Die Glocken von Campanile (Solo) |
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Drunter und Drüber (Duo) |
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Drunt' in der Lobau (Solo) |
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Oberbayerische Landler (Duo) |
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Der Weg zum Herzen (Duo) |
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Im Banne der Kunst (Solo) |
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Sei mir gut (Duo) |
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Dachsriegel Landler (Duo) |
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Boarischer Ringelbaum |
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Die beiden kleinen Finken |
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Über Berg und Tal |
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Russisch |
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Londonderry Air |
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Dieberger Weis |
Romanze in D-Dur |